Tutorial: Der Weg zum eigenen Musikvideo


Das eigene MusikvideoDas Musikfernsehen ist tot. Es lebe das Musikvideo! Nach dem “Abstieg” von MTV und VIVA folgte der “Aufstieg” von YouTube, Vimeo, MyVideo, QTom, tape.tv und Co. Gleichzeitig haben sich die Produktionsbedingungen für (Nachwuchs-)Künstler in den letzten Jahren vereinfacht. Ein Video ist  heute quasi der logische nächste Schritt, sobald die eigenen Songs im Kasten sind. Folgende Fragen sollten sich Künstler vor Drehbeginn stellen…

 
Frage 1: Brauche ich überhaupt ein Musikvideo?
Ja oder neinUnbedingt. Mit den zunehmend vereinfachten Produktionsbedingungen ist nämlich auch die Erwartungshaltung der Fans und Business Partner (wie Labels, Bookingagenturen, Veranstalter usw.) gestiegen. Ein Künstler braucht heutzutage – zumindest für die Single bzw. den „besten“ Song – einen passenden Clip, mit dem er sich und seine Musik vermarkten kann.

 

Frage 2: Selbst produzieren oder Unterstützung holen?
SelmadeMit einer erschwinglichen System-, einer digitalen Spiegelreflexkamera oder einem Camcorder lassen sich mittlerweile exzellente Ergebnisse erzielen. Wer jedoch nicht über die passenden Skills verfügt bzw. sich und seinen Bandkollegen nicht zutraut, ein tolles Video bis zum fertigen Schnitt umzusetzen, muss sich Hilfe (hinter der Kamera, am Ton, am Licht, am Schnittplatz und bei der Postproduktion) holen.

Hier stellt sich in erster Linie die Frage, ob und wie viel Budget man zur Verfügung hat. Eine gute Anlaufstelle, mal abgesehen vom eigenen Bekanntenkreis,  sind Hochschulen und Ausbildungszentren im Bereich der Filmproduktion. Das ist durchaus in gegenseitigem Interesse. Viele Studenten, Azubis, aber auch junge Selbständige, suchen nach Gelegenheiten, das eigene (meist noch frische) Portfolio zu erweitern,  sind also offen für Experimente und arbeiten auch mal ausnahmsweise nur für eine Aufwandsentschädigung. Wer mehr Budget zur Verfügung hat, wendet sich an eine kleine Produktionsfirma. Häufig lässt sich auch diese auf spezielle Deals ein, rechnet also nicht nach “Standardsatz” ab.

 

Frage 3: Checkliste
ChecklisteLos geht’s! Wichtig für jeden Dreh ist ein klares Konzept, ein genaues Drehbuch oder Storyboard.

 

Folgende Checkliste klärt vorab die wichtigsten Punkte:

  • Wo und wann lässt sich der Dreh am besten umsetzen?
  • Brauche ich Schauspieler / Statisten?
  • Gibt es auch Performance-Szenen (wenn ja: Daran denken, dass das Playback auch parallel abgespielt werden muss)?
  • Wie viele Kameras / Kameramänner brauche ich?
  • Benötige ich eine professionelle Licht- und Tonausrüstung?
  • Wie steht es mit Requisiten / Szenenbild / Maske?
  • Wie und wo werden Schnitt und Postproduktion umgesetzt?

 

Frage 4: Finanzierung
4Selbst, wenn keine Gagen bezahlt werden oder man alles selbst macht, muss in der Regel Spezial-Equipment (Kameras, Stative, Schienen, Licht, Mikrofone…) bei einem örtlichen Verleiher ausgeliehen werden. Viele Künstler nutzen Crowdfunding-Plattformen wie Sellaband, Startnext, VisionBakery oder PledgeMusic, um eine Videoproduktion zu finanzieren.

 

Frage 5: Kann man mit einem Video Geld verdienen?
5Ein Video ist heutzutage in erster Linie ein Promotiontool. Gerade im Social Media-Zeitalter lassen sich Clips besser und erfolgreicher teilen als Soundfiles. Wer sein Video über Zimbalam oder unmittelbar über das YouTube-Partnerprogramm für Werbung freischaltet, kann damit anteilig an den Views Geld verdienen. Videos lassen sich zudem hervorragend mit „Kauflinks“ verknüpfen, so dass passend zum Clip bspw. auf die Single bei iTunes oder Amazon verwiesen wird.

 

Frage 6: Wie kann ich mein Video gezielt vermarkten?
VermarktungZum einen sollten die eigenen Social Media-Kanäle genutzt werden. Ein Video lässt sich auf Facebook teilen und in einem eigenen Tab auf der Fanpage einbinden. Es dient als Aushängeschild auf der eigenen Website oder jedweder Künstlerprofilseite, die man sich im Netz anlegt. Auf YouTube lassen sich Videos gezielt verbreiten, indem man sie als Videoantwort postet, andere (ähnliche) Kanäle abonniert und/oder deren Inhaber kontaktiert, um mit ihnen zusammenzuarbeiten und die eigenen Clips einer neuen Zielgruppe vorzustellen.

Auch bei den zahlreichen Musikvideo-Streamern wie etwa tape.tv kann man sich mit dem eigenen Video bewerben. Darüber hinaus gibt es im Netz immer wieder Musikvideo-Wettbewerbe, wie etwa derzeit Voice of the World. Hier ist das fertige Video die passende Eintrittskarte.

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