Warum man Streaming nicht ausklammern sollte…

Spotify - Gut oder schlecht?Die “Streaming“-Debatte reißt nicht ab.

Der Musikjournalist Ari Herstand hat nun ein Pamphlet veröffentlicht, warum seiner Meinung nach jeder seine Musik auch auf Spotify bereitstellen sollte. Wir haben den kontrovers diskutierten Originalbeitrag frei übersetzt…

 

“Neulich machte mich jemand auf eine neue Band aufmerksam. Ich nenne den Namen der Gruppe nicht, um sie nicht bloßzustellen – und weil sie nicht die einzigen sind, für die das hier gilt. Ihre Musik ist fantastisch (sie haben sogar prominente Unterstützung). Sie haben weniger als 2.000 Facebook Fans, man findet nur 3 Reviews über sie und es gibt 14 Bewertungen ihrer Musik bei iTunes. Eine relativ junge Band also. Eine gehypte Gruppe aus NYC und bald gehen sie mit einem sehr bekannten Act auf Tour.

Natürlich habe ich sie erst einmal bei Spotify gesucht. Dort konnte ich zwei Songs finden. Beide klangen super. Ich ging davon aus, dass das die beiden neuen Singles aus ihrem kommenden Album waren. Ich habe mir die Songs also angehört und dann die Website der Band aufgerufen. Dort stand, dass es ein neues Album gibt, allerdings wurde das bereits 4 Monate zuvor veröffentlicht. Wenn es hier also darum ging, nur in einem ganz kleinen Kanal die Info zur Verfügung zu stellen, dann war der Band das definitiv gelungen.

Ich mag ihre Musik. Aber ich suche täglich nach vielen neuen Songs und diejenigen, die mir gut gefallen, füge ich zu meiner Spotify Playlist hinzu und höre sie mir dann immer wieder an. Ich gebe keine 10 Dollar pro Album für 15 neue Bands im Monat aus.

Spotify ist mehr als nur ein Promotion-Tool.

Das sollte jeder verstehen. Streaming ist ganz einfach die neue Art, wie man Alben und Songs konsumiert.

Künstler, die Spotify nur als Promotion-Tool betrachten, klammern die Hardcore-Fans aus. Diejenigen, die iTunes nicht mehr nutzen, stattdessen aber die physische Platte oder ein T-Shirt auf Konzerten kaufen. Diejenigen, die eine Crowdfunding-Kampagne unterstützen. Diejenigen, die ein YouTube-Video und eine Facebook-Seite teilen und verbreiten. Diejenigen, die bei BandCamp das Doppelte für ein Album bezahlen (die Band ist übrigens auch nicht bei BandCamp).

Nicht zu vergessen, dass Lorde vor allem deshalb so bekannt wurde, weil “Royals” in der “Hipster International” Playlist von Sean Parker auftauchte.

Fans dazu zu zwingen, nur auf einer einzigen Plattform Musik zu kaufen, ist arrogant und selbstzerstörerisch.

Wer seine Musik von Spotify fernhält, um die Leute zum Download zu zwingen, nimmt ihnen auch die Wahl. Das fördert die Piraterie und – noch schlimmer – die Trägheit der Leute. Spotify gibt den Nutzern (genau wie iTunes zum Launch) die Chance, Musik schnell, einfach und legal zu konsumieren (und beteiligt dabei die Künstler).

Hört auf, euch über niedrige Streaming-Raten zu beschweren. Die werden sich erhöhen, wenn sich mehr User anmelden. Denkt daran, dass die Musikindustrie kein One-For-One-Modell ist. Das war sie nie. Und das wird sie nie sein!”

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