Wie viel bezahlt Spotify an Künstler? Ist der Satz angemessen oder nicht? Immer wieder stellen uns Musiker und Produzenten diese Frage. Und auch die öffentliche Diskussion rund um das Thema “Streaming und Vergütung” ebbt seit Monaten nicht ab. Angesichts der scharfen Kritik am eigenen Erlösmodell (u.a. von Radiohead-Frontmann Thom Yorke) hat Spotify nun reagiert und mit www.spotifyartists.com eine Seite gelauncht, die genaue Einblicke in das Vergütungsmodell des Streamers geben soll. Die zeigt vor allem eines: DIY-Künstler haben einen klaren Vorteil…

Nach eigenen Angaben wurde bereits eine Milliarde US-Dollar durch Spotify an Rechteinhaber weltweit ausgeschüttet. Allerdings bedeutet das nicht unbedingt, dass die Künstler selbst von den Zahlungen angemessen profitieren. Denn ein Großteil der Einnahmen landet bei den Labels, die häufig noch nach dem Modell des “alten Musikbusiness” (also nur mit einem Künstler-Beteiligungsmodell von wenigen Prozent der Einnahmen) arbeiten.

Konkret zahlt Spotify laut spotifyartists.com zwischen 0,006 und 0,0084 US-Dollar an die Rechteinhaber aus. Abhängig davon, in welchem Land ein Titel abgerufen wird, wie der aktuelle Wechselkurs ist und ob es sich um einen Stream aus dem Free-Modell oder um einen Abonnenten-Stream handelt. Künstler, die unmittelbar mit einem Aggregator wie Zimbalam zusammenarbeiten, haben somit einen klaren Wettbewerbsvorteil. Sie erhalten die Einnahmen auf dem direkten Weg – abzgl. lediglich einer geringen Vertriebsmarge von 10%.

Die Ungerechtigkeit der allzu niedrigen Beteiligung vieler Künstler unter Labelvertrag (denn hier zahlt der Vertrieb anteilig das Label aus, das Label wiederum anteilig den Künstler – und oft mit erheblichem Einbehalt) bringt laut musikmarkt.de in Schweden bereits die ersten Klagen mit sich. Dort fordern Musiker von den Majors Universal und Warner Music derzeit eine angemessene Beteiligung am Gesamterlös ihrer Musik. Wir sind gespannt, wie es weitergeht…

Tags: DIY, Lizenzeinnahmen, Spotify, Spotify Artists, Streaming, Zimbalam